Premiere 19.11.21
Invited to Theatertreffen 2022
Nominations as Best Young Actress 2022 by Theater Heute
A newly founded recreational institute in Altona, Hamburg seeks new ways of treating the desolation, exhaustion and unrest, which affect not just humans but all living beings. New clients are prepared for their final move into the dense forest.
Concept + Book Signa Köstler Direction Signa + Arthur Köstler Set Design Signa Köstler, Lorenz Vetter Costume Design Signa Köstler, Tristan Kold Sound Lorenz Vetter, Arthur Köstler, Erik Ebert Media and Technical Design Arthur Köstler, Erik Ebert Dramaturge Sybille Meier
Devising Ensemble Amanda Babaei Vieira, Franz-Josef Becker, Dominik Bliefert, Robin Bode, Sara Conijn, Elise de Leede, Erik Ebert, Erich Goldmann, Annabel Grosse, Tilman Gunz, Martin Heise, Tom Korn,Arthur Köstler, Signa Köstler, Katharina Mairinger, Benita Martins, Agnieszka Salamon, Sonja Salkowitsch, Markus Schmon, Andreas Schneiders, Anton Cornelius Thorsø Schulze , Karoline Amalie Severinsen, Jaavar Sidi Aly, Simon Steinhorst, Omid Tabari, Luisa Taraz, Larysa Venediktova, Lorenz Vetter, Mareike Wenzel, Luna Worthmann
Press
At once intimate and visionary, "Die Ruhe" was far and away the most unusual and daring title in the remarkable first live Theatertreffen since the start of the pandemic. ... As I was led with the group through dimly lit corridors and rooms — including a simulated forest filled with damp earth and dry leaves — by a fragile and haunted guide, Aurel, it became clear that the institute was the center of a threatening and shamanistic sect. ... [N]one of the other Theatertreffen shows I saw came close to “Die Ruhe” in sustained intensity and startling originality, but the productions I caught were of a consistently high caliber, and formally innovative.
Jetzt klammert sich Delia [Amanda Babaei Vieira] verzweifelt an meine Hand. »Bitte lass mich nicht allein«, fleht sie kaum hörbar. Ich weiß: Ich bin im Theater. Aber es fühlt sich an, als würde ich Delia einem ungewissen Schicksal überlassen müssen. Wie kann es sein, dass einem ein ganz fremder, ja ein fiktiver Mensch in ein paar Stunden in solch einem Maß ans Herz gewachsen ist? ...
In seiner inneren Logik ist es aber tatsächlich staunenswert präzise und in seiner impliziten Botschaft tief berührend. ... Signa hat aus Fremden fast so etwas wie Freunde gemacht, Assoziationen freier Individuen, zumindest auf Zeit. Vor allem deswegen ist »Die Ruhe« wohl das Stück der Stunde, weniger wegen Dauerbrennern wie Klimakatastrophe und esoterischer Sinnsuche, die in die Inszenierung eingewoben sind. ...
Delia auf dem Haufen Erde zurückzulassen, während sie flehend bittet, sie nicht alleinzulassen, das bricht mir fast das Herz – und ich bin nicht der Einzige, der in diesem teuflischen Erholungsheim Tränen in den Augen hat. Zum Glück weiß ich, dass sie »nur« eine Schauspielerin ist – und zum Glück bin ich nach diesem langen, seltsamen Trip nicht allein.
taz
„Mehr poetisch-assoziativ als stringent erzählen Signa Köstler und ihre Performer*innen in „Die Ruhe“ vom Menschen und seiner Projektionsfläche Wald. Eine aufdringliche Mystik macht „Die Ruhe“ zu einem so intensiven
wie verwirrenden Abend. Es ist ein Abend, der einem nahegeht, unheimlich ist und unheimlich gut in diese Zeit passt, in der sich eine erschöpfte Orientierungslosigkeit breitmacht und damit die Sehnsucht nach „Ruhe“.“
nachtkritik.de
„Das Ökologie-basierte Generalthema der Performance vermengt Signa mit sehr viel Psychologie und ein bisschen Esoterik; von Sekten, Gewalt und Tod hat sie ja schon oft erzählt. Aber die Szenarien, die sie und das Team auch hier wieder entworfen haben, sind durchweg grandios. Wieder überwältigt SIGNA mit Bildern, aber auch mit Gedanken, die nicht unbedingt und immer zu Ende gedacht werden wollen und müssen – die aber Räume öffnen. Vor allem aber (und das war immer die gewaltigste Kraft in jeder Performance der Gruppe) überwältigt sie mit Empathie – so nahe
kommen wir nur extrem selten Menschen, die uns ja letztlich immer auch etwas vorspielen; Berührung wird möglich.“
NDR Kultur
„[Es ist] alles so genau geplant, so detailversessen eingerichtet, dass schnell ein Sog entsteht. ... Am Ende werden alle einfach entlassen. Es gibt nicht einmal Applaus für die großartigen Performerinnen und Performer und ihre beeindruckende Installation.“
Theater heute
„Eine Kunstaktion […], die auf der narrativen Ebene fasziniert. Und weil diese Geschichte von der dunklen Rückseite hippiesker Naturbegeisterung ihren Reiz hat, weil die Schauspieler:innen durch die Bank höllisch gut sind und weil die Publikumsmanipulationen so ausgeklügelt sind, lässt man sich auf den forcierten Distanzverlust auch mit ästhetischem Gewinn ein.“
Neue Zürcher Zeitung
„In Altona liefert das Kollektiv einmal mehr einen so eindringlichen Eskapismus, wie das in diesem Segment sonst kaum jemandem gelingt. Wer sich ihm öffnet, erlebt einen wilden Ritt der Emotionen, einen so rauschhaften Abend, dass man nur hoffen kann, dass hiesige Intendanten irgendwann den Mut finden, diese Künstler auch in die Schweiz einzuladen. Nach «Die Ruhe» dürfte es Signa an Rückenwind nicht mangeln.