Eine immersive Installation von SV Szlachta
Premiere: 26.06.2021 LICHTHOF Theater / Wartenau 16, Hamburg
Regie, Konzept, Produktion, Set: SV Szlachta - Amanda Babaei Vieira, Christopher Ramm, Lorenz Vetter, Wanja Neite Performance: SV Szlachta + Kotka Gudmon Kostüm: Amanda Babaei Vieira Sound: Quirin Nebas mit Lorenz Vetter Animation und Technik: Lorenz Vetter Robotik: Sebastian Arnd Presse: Wanja Neite und Kotka Gudmon Fotos: © Lukas Eylandt / Amanda Babaei Vieira
Presse:
Neben all den Dingen, die Künstliche Intelligenz möglich machen, scheint Sprechen mit Pflanzen fast nur noch eine Fingerübung. Spätestens da wird der Abend zu einem interessanten, abgefahrenen Stück Theater, das einen buchstäblich aus dem roten Samtsessel eines Theatersaals ins Geschehen beamt und zur Stellungnahme zwingt, was das Menschsein einem wirklich bedeutet.
- Daniel Kaiser, NDR
Man tippt noch Anfragen an die Algorithmen und neuronalen Netzwerke kalifornischer Tech-Unternehmen in die Tastatur – bis man sich an den Hinterkopf fasst und lieber noch mal prüft, ob da nicht längst zwei Kabel hängen.
- Robert Matthies, TAZ
Der Schauspieler*innenkörper wird hier zur Puppe, zur leeren Hülle, die im Sarg liegt und keine echte Funktion mehr hat. Und auch die übrigen Körper verschmelzen mit den Objekten: Die Mykologin (Amanda Babaei Vieira) etwa beschreibt, dass sie ihre eigene DNA nach und nach mit derjenigen der erforschten Pilze synchronisiert. Man selbst vollführt kurz darauf ein Experiment, in dem sich eine organische Struktur selbst zu verdauen scheint – was hier Körper ist und was Objekt, lässt sich irgendwann nicht mehr sagen.
An einer anderen Stelle trägt man eine VR-Brille und sieht, wie puppenhafte Wesen vor einem in die Tiefe stürzen. Bis sie sich plötzlich zu fangen scheinen und den Betrachter bedrängen – und in diesem Moment wird der eigene Körper berührt, von den Seiten strömt Hitze auf einen ein. Um eineinhalb Grad habe sich die Luft um einen erwärmt, erfährt
man, das ist der Temperaturanstieg, auf den man sich im Rahmen der Klimakatastrophe einzustellen hätte, halb so schlimm – oder?
Kurz ahnt man, wie gefährlich es werden könnte, wenn Mensch und Avatar... nicht mehr unterscheidbar sind: Als Wissenschaftlerin Fred (Kotka Gudmon) etwas erklärt und plötzlich ihre Stimme zu leiern, ihr Blick zu flackern beginnt. Eine Sekunde, dann ist wieder alles okay. Ist Fred abgestürzt? Ist Fred überhaupt ein Mensch, oder eine Art Roboter?..
- Falk Schreiber, Fidena
VYRE ist eine Kooperation mit dem LICHTHOF Theater und wird ermöglicht durch die Förderung Produzieren unter Coronabedingungen des Dachverbandes freie darstellende Künste Hamburg, im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, durch die Nachwuchsförderung der Kulturbehörde Hamburg sowie die Hamburgische Kulturstiftung